von Robert Thomas
Zu Weihnachten freut sich jeder über den Besuch der „verlorenen Tochter" Susanne im ehrenwerten Maison Marcel, dem Bordell am Rande der Stadt. Aber die Freude ist schnell hinweg, als die Leiche von „Daddy" Marcel entdeckt wird. Ein Messer im Rücken - das ganze Zimmer voll Blut. Bald schon ist klar: Der Mörder ist noch im Haus. Und eine der acht Damen muss es gewesen sein, daran besteht kein Zweifel. Wer war es? Die energische und durchsetzungsfreudige Nadja, die das Haus mit harter Hand führt, die schrullige und geldgierige Mamy, die sich auffallend im Hintergrund hält, die theatralische, bedauernswerte Augustine, die alles mitbekommt, was im Haus geschieht, Louise, mit ihrem durchtriebenen und berechnenden Hausmädchenstil, die ganz genau weiß, was sie im Haus erreichen will, die betont liebenswürdige und harmlose Chanel, die sicher mehr weiß, als sie anfangs zugeben will, die mysteriöse Exotin Manon, die nie mit der Wahrheit herausrückt und stattdessen stets noch ein Ass aus dem Ausschnitt zu ziehen vermag, die Rückkehrerin Susanne, die die Ermittlungen an sich reißt, und scheinbar mit allem nichts zu tun hat, oder war es vielleicht sogar die freche Göre Catherine, das Küken
des Hauses, die gar nicht mehr so kindlich und unschuldig zu sein scheint, wie sie anfangs wirkt? Alle haben ein Geheimnis, alle haben etwas zu verbergen, und die, die ihre Lügen und Täuschungsmanöver bis zum Ende aufrecht erhält, muss es gewesen sein.
Darsteller: Sonja Beyer, Kerstin Obermeier, Gabriele Mack, Daniela Jäger, Christina Stengel, Kathi Eckstein, Tanja Winkler und Patricia Contro
Regie: Johannes Kalwa